Nachdem mein PC nun schon ein paar Jahresringe im Gehäuse hatte, erfuhr er wie durch Zauberhand eine Wandlung von 32 zu 64 bit.
Wenn`s doch nur so einfach wäre.
Habe ich doch hier einen PC-Genie und Programmierer geheiratet, ähm zur Hand, und dachte: ein kleines schnelles Bühnenstück.
Es war ein mehrtägiger Akt und mir wurde das ein oder andere Mal auch der Kopf gewaschen + zurecht gerückt.
Ich könnte einen PC zusammenbauen, aber allein schon beim Gedanken ans BIOS bekomme ich eine Gänsehaut.

Also werkelten ein Profi und eine Laie-line meinen PC zusammen.

Tag1: anderes Stromstecker-System … nix da mit der Verwendung des alten Netzteils.
Mich störte es nicht wirklich. Ich dachte nur: morgen = neuer Tag mit neuem Elan.
Für Männer scheint das wohl ein Grund zu sein, sich schon mal die Haare in Form zu raufen.
Denn irgendwie entschuldigte sich meine Schokoseite mehrfach, dass er nicht an das Netzteil dachte.

Tag2: ein doppelt so groß wirkendes, wuchtiges Netzteil integriert, der Cooler für den Prozessor passte gerade so in mein heißgeliebtes Gehäuse (mit Leuchtdioden) … meine weibliche Schwachstelle. Grafikkarte und Speicherriegel noch in die Slots gedrückt und los ging`s zum ersten Testlauf.
Er schnurrte und im BIOS zeigte er ganz seine coole Seite von 25°C … mein alter lag zum Schluß bei 90°C.
Irre, ich war happy.

Tag3: Die Festplatte 1 (SYSTEM Platte) sollte platt gemacht werden und Festplatte 2 (LAGER Platte) alle wichtigen Dinge, vorallem meine Firmen-Daten enthalten.
Backups gemacht, teils noch ausgelagert … Frau war sich sicher, alles richtig gemacht zu haben.
Tja … nur wenn Mann mit “ wir machen jetzt die SATA mit soundsoviel GB platt … hast du alles gesichert?“ … dann sollte Frau nicht so voreilig salopp die Worte “ jaja mach nur “ von sich geben.
Woher sollte ich wissen, welche die IDE und welche die SATA war…
Es kam wie es kommen mußte, die LAGER-Platte wurde formatiert und neue Partitionen angelegt.
Ich war wirklich fast am heulen … meine Backups waren im Nirgendwo.
Und ehrlich, wenn ich gekonnt hätte, ich hätte mir alle 5min in meinen Hintern gebissen.
Tja, mein Gewinsel von “ aber du bist doch der mit der Ahnung usw.“ half nicht wirklich.

Ich hatte Glück im Unglück: auf der System-Platte tummelten sich noch alle wichtigen Daten … ein Shuttle gen nas device gebucht + die Steine, die herunterfielen, beiseite geräumt.

Mittlerweile sind alle notwendigen Programme/ Daten an ihrem Platz und etwas Lehrreiches blieb tatsächlich hängen.
Meine Platten bekamen als Präfix ihre Typ-Bezeichnung angehängt in der Hoffnung, dass sich irgendwann in meinem Dickschädel – beim täglichen Öffnen des Explorers – einbrennt, welche Platte was beinhaltet.
So ganz unrecht hatte „mein Experte“ ja nicht mit „kenne deinen PC“.

Fazit:

Mein Mann atmet jetzt noch durch und ist mehr als erleichtert, dass diese Aktion nur „alle Jahre wieder“ eintrifft.
Und ich?
Ich gönnte mir wieder etwas Ausgeflipptes, was kein Mensch wirklich braucht.
Brüll-Blümchen“ – neue Boxen im Blumen-Design.